1955-2017

Zitiert aus dem Interview: Gespräch über Zufall, Tiere und Luxus. Katalog Studio d’Arte Lanza Martin Schulz-Kirchner Opere/Werke 1996-97
Dich inspiriert der Zufall?
Es muss die richtige Mischung sein. Aus Zufall gewollt. Aber auch aus gewollt Nichtmachen oder Weglassen. Das ist eines meiner Küchenrezepte.
Glaubst Du an den Zufall?
Ich glaube nicht an solche Sachen. Ich glaube sehr an die Mathematik, an die Geologie, an die sogenannte Wissenschaft. Ich glaube an den Zufall als Träumerei. Es ist schön daran zu glauben…..
Was ist für Dich Malerei?
Malerei ist Luxus. Sie ist nicht nötig. Und trotzdem hat es sie immer gegeben, seit prähistorischen Zeiten. Die ersten Maler haben ja nicht einmal einen Namen gehabt. Vielleicht stört es mich deshalb, ein Bild zu signieren.
Du gibst Deinen Bildern auch keine Titel?
Doch manchmal schon. Am liebsten gucke ich mir in den Kneipen die Namen von Aperitifen an: Caribian Variation, Blue Moon oder Hula-Balo. Aber das muss nicht sein. Manchmal sagt jemand zu einem Bild, “ach der sieht aus wie uns Jupp”, gut dann heisst das Bild eben “uns Jupp”.
Warum bist Du Maler geworden?
Ich wollte nicht in die Fabrik gehen, um Geld zu verdienen.
Hast Du denn Vorbilder in der Malerei?
Das ist die übliche Frage. Es gibt Leute, die mir gefallen.
Namen magst Du keine nennen?
Lassen wir das. Mir gefällt sehr gutes Handwerk, technische Perfektion. Mir gefällt Satire. Mir gefällt Humor, Sarkasmus……Es werden Sachen verkauft wie in der Werbung. Die Verpackung entspricht nicht dem Inhalt. Diese Verpackungen verstopfen die Museen. Man weiss heute schon nicht mehr, wohin mit diesen Verpackungen. Sie werden Müll.
Träumst Du denn nicht davon weltberühmt und so hoch gehandelt zu werden wie diese Verpackungen?
Nein, ich träume von einem sorgenfreien Leben und einem gewissen Luxus . Ich möchte mich nicht abrackern.